Reformierte Kirche Lenk
Die Kirche
Der heutigen Kirche gehen zwei Kirchen voraus: Die erste wurde 1505 geweiht, die zweite nach dem Dorfbrand vom 16. Juli 1878 gebaut. Ein Erdbeben von 1946 verunmöglichte deren Benutzung wegen Einsturzgefahr. Am 18. Juni 1950 konnten die Einwohnerinnen und Einwohner von Lenk ihre neue Kirche nach Plänen von Karl Müller-Wipf (1909-2010) einweihen. Die Glasgemälde stammen vom einheimischen Künstler Gottfried Tritten (1923-2015).
2004 wurde die Kirche einer Gesamtrenovation unterzogen. Die Orgel erfuhr auch eine Überholung. Zwanzig Register (Stimmenzug bei der Orgel) mit 1434 Pfeifen wurden neu gestimmt und intoniert; 24 Pfeifen wurden neu hinzugefügt. Gestimmt wurde, mit einigen «Korrekturen» nach «Reinhardt». Diese Art der Stimmung bewirkt, dass nicht mehr alle Tonarten gleich tönen, sondern dass jede ihren eigenen Charakter hat, was v.a. für die barocke Orgelliteratur einen Gewinn bringt.
Fünf Glocken läuten seit 2002 aus dem Glockenstuhl, die Tonfolge ist e'-gis'-h'-cis"-e". Die Glocken tragen folgende Inschriften: Grosse Glocke (e'): «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen»; Mittagsglocke (gis'): «Der alten Glocken letzter Schall war banges Sturmgeläute, dann wurden sie mit hohem Fall auch selbst des Feuers Beute. Das neue DIR geweihte Haus beschirme, GOTT, vor solchem Graus»; Totenglocke (e"): «Alles Ding währt seine Zeit, GOTTES Lieb' in Ewigkeit»; Vesperglocke (h'): «Herr, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist DU, GOTT, von Ewigkeit zu Ewigkeit»; Neueste Glocke (cis"): «Gepriesen sei der Herr Tag für Tag, der uns trägt, der GOTT, der unsere Hilfe ist.»
Die Kirchenfenster
18 Fenster hat der Lenker Gottfried Tritten insgesamt für die reformierte Kirche Lenk gestaltet. Tritten arbeitete vor allem mit kräftigen Farben und der Kirche als Lichtraum. «Die Lichtfülle zeichnet den Kirchenraum der reformierten Kirche Lenk aus. Dieses Licht wollte ich für meine Arbeit an den Kirchenfenstern unbedingt nutzen», sagte Gottfried Tritten und zitierte den Schriftsteller Goethe wie folgt: «Farben sind Kinder des Lichts.» Der Künstler beschäftigte sich seit seiner Jugend mit dem Vers des 121. Psalmes «Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen; woher wird mir Hilfe kommen?» Dieser Psalm findet sich denn auch auf den beiden Fenstern im Chor.
Das Logo
Das Logo symbolisiert unsere Lenker Kirche vom Innenraum aus betrachtet.
Mit der neu gestalteten Internetseite www.kirchelenk.ch fand ein erstes Logo seinen Einzug.
Ein Logo sollte einprägsam und wiedererkennbar sein. Idealerweise sollten KirchgängerInnen das Logo mit dem verbinden können, was sie für ihre Kirche im Dorf Lenk fühlen.
Im christlichen Glauben steht Gott Vater, sein Sohn Jesus Christus und der Heilige Geist als Trinität im Zentrum, als drei in einem, als das Vielfache in der Einheit. Nach der trinitarischen Zahl drei stehen die drei Worte zur Bezeichnung: Reformierte Kirche Lenk. Die drei blauen Balken lassen viele Deutungen zu. Lassen Sie mich ebenso wie mit den drei Worten eine theologische erwägen:
Die Osterkerzen, welche wir Jahr um Jahr am Osterfeuer auf dem Friedhof entzünden und jeweils wie ein zartes Bebe sorgfältig in den Kirchenraum tragen, symbolisieren das göttliche Licht, welche als Evangelium, als gute Hoffnung, die Auferstehung Christi vom Tod proklamiert. Das ewige Licht Gottes durchbricht jedes Dunkel, es tröstet, ermutigt und heilt Menschen. Das göttliche Licht in symbolischer Form der Osterkerze brennt im Chorraum der Kirche gut sichtbar vor den beiden Ostfenstern, die Gottfried Tritten gestaltet hat. „Ich erhebe meine Augen auf zu den Bergen – woher wird mir Hilfe kommen?“ steht in seiner Handschrift als Frage. Viel Blau hat der Künstler gewählt in seinem Alterswerk, welches insgesamt 18 Fenster zählt.
Dr. hc. Gottfried Tritten war Maler, Zeichner und Kunstpädagoge (* 13. Dezember 1923 in Lenk; † 15. Januar 2015 in Thun). «Die Lichtfülle zeichnet den Kirchenraum der Reformierten Kirche Lenk aus. Dieses Licht wollte ich für meine Arbeit an den Kirchenfenstern unbedingt nutzen», sagte Gottfried Tritten und zitierte weiter den Schriftsteller Goethe: «Farben sind Kinder des Lichts.»
Bemerkenswert ist, dass die edle und früher besonders teure Farbe Blau in der christlichen Kunst der Gottesmutter Maria zugeordnet wird. Die Farbe des Himmels, der Freiheit und der Sehnsucht ist so zu einem Sinnbild für die Gottesgebärerin Maria geworden. Als Kinder Gottes sammelt die Kirche ihre Gläubigen und führt sie mit Musik, dem Wort Gottes aus der Bibel und Gebeten zusammen, auf dass sie ihr Leben und Sein nach dem ewigen Licht Gottes ausrichten.
Wie würden Sie das Logo interpretieren wollen? Lassen Sie es mich wissen, Symbole lassen viel Spielraum offen.
Ihre Pfarrerin Theresa Rieder